Council – wertschätzende Kommunikation und Ausdruck einer Haltung

Was ist Council?

„Council“ ist eine nichthierarchische, gewaltfreie und wertschätzende Kommunikationsform in Gruppen, die das Zuhören in den Mittelpunkt stellt und mit „zu Rate sitzen“ übersetzt werden könnte. Council ist Ausdruck einer Haltung, die Präsenz und Achtsamkeit in die Beziehung zu sich selbst und anderen einlädt.

Council ist eines der wirksamsten Mittel zur Bildung einer tragfähigen Gemeinschaftskultur und ebensolchen Beziehungen. Es bietet Teams, Einrichtungen und Gruppen aller Art ein hochwirksames Mittel, zur Gestaltung von Prozessen, Krisen und Konflikten, sowie zur Würdigung von Erreichtem an.

Way of Council

 

Die Ojai Foundation www.ojaifoundation.org in Kalifornien, hat „Council“ in jahrzehntelanger Forschung und Praxis, zu einem Resilienz erzeugenden Kommunikations-verfahren weiterentwickelt und es erfolgreich in Schulen sowie in Chefetagen großer Konzerne eingeführt.

 

Bekomme hier einen kurzen Eindruck von Council im Eschwege Institut:

 

Way of Council

Buch: Jack Zimmerman & Virginia Coyle, Der große Rat, Das Council – mit dem Herzen hören und sprechen, den Kreis erweitern, 448 Seiten, Arbor Verlag, Bestellnummer: 9783936855920, Preis: 24,90 €, oder unter: http://www.arbor-verlag.de/der-große-rat

 

 

 

 

Ein Artikel von Holger Heiten zum Thema „Council“ in der Oya finden Sie hier.

 

Council ist die grundlegende Kommunikations-Praxis und Teil der Haltung in der Initiatischen Prozessbegleitung®

Teilnehmende sitzen im Kreis um eine Mitte und verwenden einen Redegegenstand, der anzeigt, wer spricht.

Es gelten folgende Leitlinien. Dies sind keine Regeln, sondern Richtlinien, an denen man sich ausrichtet.

  • Bleibe präsent.
  • Sprich vom Herzen her.
  • Höre vom Herzen her zu.
  • Sei spontan.
  • Sprich wesentlich.
  • Sprich aus, was sowohl dir als auch dem Kreis und dem großen Ganzen dient.
  • Erzähle von dir, nicht über etwas oder jemanden.
  • Vertraulichkeit: Was im Kreis gesagt wird, bleibt im Kreis.

Ein Council hat durch einen klaren Anfang und ein klares Ende sowie durch seine Richtlinien einen zeremoniellen Charakter. Seine archaische Form, die kollektiv unbewusst in uns angelegt ist, lässt sich leicht erinnern. Anstelle von Leitern*Leiterinnen fungieren „Facilitatoren“, was vom lateinischen „facilitare“ („es leicht machen“) abgeleitet wird.

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Council-Formen, die je nach Situation – Austausch, Konfliktexploration, Entscheidungsfindung, Planung – zum Einsatz kommen.

In der Initiatischen Prozessbegleitung® spielt Council als grundsätzliche Kommunikationsform eine wichtige Rolle. Hier werden das Erlebte aus den Intuitiven Spaziergängen und theoretische Inputs weiterverarbeitet sowie durch Emergenz Erkenntnisse gewonnen, die eher aus der von allen geteilten Mitte als der Ratio entstammen.

Council als Grundform ist so alt wie die menschliche Kulturgeschichte. Was bei den Germanen und Wikingern das Thing war, ist bei den Buschmännern Südafrikas das Palaver oder bei den Hawaiianern das Ho´oponopono. Die diversen indianischen Völker kannten ebenso ihre Art von Council wie die alt-slawischen Völker ihr Wetsche. Juden kennen ihre Chavurah, die Quäker ihr andächtiges Zuhören, der Islam sein Sobhet und die Hindus ihr Satsang. Im Kreis um eine Mitte zu sitzen und sich mitzuteilen, war im Grunde bis zur Erfindung des Fernsehapparates die allenthalben übliche Form der Kommunikation in Gruppen und Familien. Danach wanderte der Focus der Gemeinschaft von der Mitte weg zur Peripherie und zum Bildschirm. Der Kreis verwandelte sich zu einem Hufeisen und das „fern“ Sehen löste das „nahe“ Sehen ab.

Die vielen Jahrtausende diesbezüglicher Kulturerfahrung haben jedoch ihre Spuren in unserem kollektiv unbewussten Gedächtnis hinterlassen, weshalb Council im Grunde nicht erlernt, sondern vielmehr nur erinnert werden muss. Council liegt uns allen buchstäblich noch im Blut und ist deshalb leicht zu vermitteln. In seiner heutigen Form wurde Council von der Ojai Foundation in Kalifornien weiterentwickelt.

 

Der Geist des Councils

Ein Council ist ein zeremonieller Raum, der sich zwischen einem klaren Anfang und einem ebensolchen Ende öffnet. Wenn möglich wird dazu eine Kerze genutzt, mit dessen Anzünden das Council eröffnet und eine Widmung ausgesprochen werden kann. Am Ende des Councils beschließt dann das Ausblasen der Kerze die Runde. Dazu sind auch andere vergleichbare einfache Handlungen wie das Öffnen und Wiederverschließen einer Box in der Lage.

Ein gutes Council benötigt einen „Intent“, einen Anlass, zu dem man zusammengekommen ist. Dies kann ein Thema sein oder auch ein „Offener Council“, in dem es darum geht, einzuladen, was sich spontan im Augenblick im Kreis zeigen will. Der Anlass fungiert jedoch nur als „Anlasser“, denn es gilt, dass ein Council ergebnisoffen sein muss, um seine Kraft entfalten zu können. Ein Intent sollte immer als Einladung formuliert sein, von sich selbst zu erzählen und nicht über etwas oder jemanden zu sprechen.

Um vom Geist des Councils sprechen zu können, kommen wir nicht umhin, die bedeutsame Erkenntnis des österreichischen Anthropologen und Religionsphilosophen Martin Buber zu bemühen, dass das „Ich am Du wird“. Wenn Buber dann unterstreicht, dass es uns anthropologisch gesehen gar nicht gibt, wenn uns eine solche Beziehung nicht möglich ist, weist er auf ein wesentliches Phänomen unseres Daseins hin, das der Gegenwärtigkeit und Beziehung bedarf. Er geht so weit zu sagen: „Nur dadurch, dass das ‚Du‘ gegenwärtig wird, entsteht Gegenwart“.

Wie wahr dies ist, können wir feststellen, wenn wir nach einer harten Arbeitswoche, in der wir sozusagen auf „Auto-Pilot“ geschaltet und nur funktioniert haben, versuchen zu erinnern, was wir an einem beliebigen Tag dieser Woche, z. B. am Mittwoch, gemacht haben. Die bittere Wahrheit wird nicht selten sein, dass wir keine Erinnerung daran haben und zwar deshalb, weil es uns Mittwoch „nicht gegeben hat“. Wir sind uns gewissermaßen nicht einmal selbst begegnet. Wenn wir uns an einen Augenblick der letzten Woche erinnern, dann, weil es mit einer Begegnung mit einem echten Gegenüber zu tun hatte, mit einem Gespräch, einer Tasse Kaffee mit einem Freund. Auch hier trifft eine der bemerkenswerten Aussagen Martin Bubers zu, der sagt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung … Begegnung mit einem ‚Du‘, das gegenwärtig ist.“

Die Dinge, die wir erleben, an denen wir wachsen, bekommen erst eine Bedeutung, wenn es ein „Du“ gibt, das mit uns gegenwärtig ist. Was wir uns im Council gegenseitig schenken, ist für einander dieses „Du“ zu sein. So wird das Council zu einem Treibhaus oder Katalysator für persönliches Wachstum.

Sehr achtsam lebende Menschen können sich, zumal durch bestimmte spirituelle Praktiken unterstützt, selbst in ähnlich identitätsstiftender Weise begegnen. Dies läuft jedoch letztlich auf eine Begegnung mit dem hinaus, was Martin Buber das „ewige Du“ nennt, an dem wir über unsere Mitte und durch die Versenkung in unsere Tiefe teilhaftig sind.

In einer Welt, in der es ein immer selteneres Ereignis ist, wenn sich zwei oder mehr Menschen in Bubers Sinne begegnen, verkümmert das, was uns als Menschen ausmacht. In einer solchen Welt sind Council-Ereignisse wie Wasserlöcher in der Wüste, wie Inseln im Meer des Nur-noch-funktionierens. Der Geist des Councils wird allein schon durch seine ersten drei Richtlinien eingeladen, präsent zu bleiben, sowie vom Herzen her zuzuhören und zu sprechen.

Die Intelligenz des Herzens (le coer, the core) und die Mitte im Council

 „Wenn ich mit dem Herzen höre, werde ich den Sinn entdecken. Wie das Auge das Licht wahrnimmt und das Ohr den Klang, ist das Herz das Organ für den Sinn.“

David Steindl-Rast

Unser Herz besteht zu einem großen Teil aus Neuronen. Das ist in Stephen Harrod Buhners „The Secret Teachings of Plants: The Intelligence of the Heart in the Direct Perception of Nature” sehr schön nachzulesen. Forschungen wie diejenigen des Institute of Heartmath in Kalifornien zeigen, dass die traditionelle Annahme, das Herz sei eine Pumpe und empfange vor allem Befehle des Gehirns, überholt ist. Das Herz ist vielmehr der Dirigent im menschlichen Organismus. Nicht nur über die Druckwellen des Blutes, sondern auch über Nerven-impulse, im Herzen produzierte Hormone und Neurotransmitter sowie durch sein elektromagnetisches Feld kommuniziert das Herz auf vielen Ebenen weit mehr mit dem Gehirn als umgekehrt.

In einem kohärenten Zustand, wenn sein Rhythmus in etwa eine Sinuswelle ergibt, kann es das Gehirn besonders intensiv beeinflussen. Der Mensch fühlt dann größere mentale Klarheit, innere Ruhe und ist leichter in der Lage, gute Entscheidungen zu treffen. Solche physiologischen Veränderungen münden in einer Anregung der Erinnerungs– und Lernzentren, in einer verstärkten emotionalen Intelligenz und in einer gesteigerten Fähigkeit zur Integration. Unser Bewusstsein für die Gefühle und das Dasein Anderer wird erweitert.

Das Herz scheint wie ein Sender und Empfänger zu funktionieren, es baut ein eigenes elektromagnetisches Feld auf, das bis zu vier Meter um einen Menschen herum messbar und sicher noch viel weiter spürbar ist. Es ist im Stande, solche Felder anderer Herzen wahrzunehmen und kann feinste Stimmungen im großen Spektrum von Zuwendung bis hin zu Abneigung oder Feindseligkeit erspüren. Durch die neuere Forschung weiß man heute, dass die überlebenssichernden Stressreaktionen (kämpfen, fliehen, erstarren) erst ausgelöst werden, wenn das Herz über das Herzfeld eine Gefahr wahrgenommen und an das Gehirn weitergemeldet hat.

Jeder Mensch im Council ist durch dieses Herzfeld für sich ein einzigartiger Kreis. Wenn wir anfangs noch prüfen, ob wir sicher sind und vertrauen können, ist dieser Kreis noch klein. In dem Maße, wie sich unser Herz jedoch sprichwörtlich öffnet, weitet sich dieser Kreis. Wenn sich auch die Herzfelder der Anderen ausdehnen, entsteht, graphisch und von oben gesehen, ein Mandala, bei der sich alle Kreise in der Mitte des gemeinsamen Kreises überschneiden. So bildet sich eine Schnittmenge, eine miteinander geteilte „Mitte“, die Voraussetzung zu echtem „Mitteilen“.

An dieser Stelle sollten wir uns klarmachen, dass eine solche Herzöffnung weder selbstverständlich noch schnell und leicht herbeizuführen ist. Sie ist immer das Ergebnis eines Prozesses des sich gegenseitig Zu- und Anvertrauens, der Raum und als sicher empfundene Formen braucht.

Hilde Uden, die spirituelle Lehrerin von Holger Heiten, erwähnte in diesem Zusammenhang die Metapher des Vertrauensbrettes. Wir stellen uns dazu eine Wippe aus einer Planke oder einem Brett vor, ähnlich den ausgefeilteren Varianten auf Spielplätzen. In Hildes Metaphern pflanzt sich Kommunikation grundsätzlich horizontal fort, sodass man sich quasi nur auf Augenhöhe wirklich verstehen kann. Die zwei Menschen, die sich in der Mitte begegnen wollen, stehen anfangs jeweils am äußersten Ende der Wippe und müssen sich jetzt beide langsam aufeinander zu bewegen, um die Wippe immer schön in der Waage zu balancieren. Hat es Eine*r von beiden zu eilig und geht mit größeren Schritten als der*die Andere auf die Mitte zu, schnellt die Wippe für Letzteren nach unten. Ab jetzt reden beide aneinander vorbei. Es braucht deshalb zunächst ausreichend Raum für Kommunikation, die der reinen Vertrauensbildung dient, bevor wir uns über die geteilte Mitte mitteilen können.

Menschen lassen, je nach gegebener Situation, unbewusst mal mehr das Herz und mal mehr den Kopf die Regie übernehmen. Die Praxis des Councils lädt ein, dem Herzen bewusst die Führung zu geben. Das gelingt durch die Konzentration auf die sinnliche Wahrnehmung, z. B. des eigenen Atems oder des eigenen Gewichts auf dem Stuhl, da das Herz auch für die Verarbeitung solcher Körperwahrnehmungen zuständig ist. Dadurch wird es leichter, präsent zu sein – eine der Richtlinien des Councils. Gegenwärtigkeit vertreibt die Angst, welche sich gerne mit dem Gestern oder Morgen beschäftigt. In der Abwesenheit ihres Gegenspielers entsteht Raum für Liebe.

Gegenwärtigkeit, liebevolle Achtsamkeit füreinander, sich weitende Herzfelder, die Raum für Liebe entstehen lassen und sich eine gemeinsame Mitte teilen – all dies scheinen die Zutaten zu sein, die mit dem Jesus-Wort „Wo zwei oder mehr in meinem Namen (meinem Geiste – dem Geist der Liebe) beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“ gemeint sein könnten. Nicht selten ist nämlich im Council die Erfahrung zu machen, dass über die geteilte Mitte so etwas wie ein alles zusammennehmender und alles ordnender Geist – man könnte sagen ein Heiliger Geist – emergiert. Aus sich zunächst absichernder Kommunikation wird wahre Kommunion.

Das Wort „Emergenz“ benennt das Geheimnis solcher Gemeinschaftsprozesse, bei denen etwas ungeahntes Neues entsteht.

Als Kind spielte ich in einer Fußballmannschaft. In Momenten, in denen wir unser persönliches, egoistisches Wollen und die damit verbundenen Ängste zugunsten des Gemeinsamen loslassen konnten, übernahm so etwas wie der Teamgeist das Spiel. Plötzlich handelten wir wie ein Körper mit einem Geist, der genau wusste, was seine Teile gerade taten, und der unsere Handlungen perfekt choreografierte.

In diesem Sinne könnte auch die Aussage Martin Bubers, dass sich „Die verlängerten Linien der Beziehung … im ewigen Du“ schneiden, auf die geteilte Mitte angewandt werden, auf die sich die Teilnehmenden eines Councils ausrichten.

Das Council wird so in besonderer Weise zu einem Ort, der „Nichtwissen“ halten kann. Nichtwissen ist ein in unserer Kultur viel zu wenig gewürdigter Zustand. Mit unserem Wissen versuchen wir, unser Leben und nicht selten sogar „das Leben“ zu kontrollieren und zu steuern. Unser Unterbewusstsein glaubt immer schon im Voraus zu wissen, was kommen oder wie es sein wird, um uns so vor eventuellen Gefahren schützen zu können. So sind wir durch und durch kontrollierte Wesen, die dadurch eine dem entsprechende Wirklichkeit wahrnehmen. Den egogetriebenen und unterbewussten Kräften in uns ist der Zustand des Nichtwissens deshalb ein Graus.

Dieser Umstand wird einer der Gründe sein, warum beispielsweise die durch den Corona-Virus ausgelöste weltweite Krise, die auch als Kontroll-Krise verstanden werden kann, als so besonders bedrohlich wahrgenommen wurde.

Erst sich im Zustand des Nichtwissens aufzuhalten erlaubt uns, im Jetzt und Hier zu sein und emergente Prozesse zuzulassen. Erst wenn wir uns das Nichtwissen zugestehen, können wir auch zulassen, dass Inhalte, Lösungen und Zusammenhänge emergieren, von denen wir noch nicht wussten, dass es sie gibt oder dass sie möglich sein könnten. Das Council kann so zu einem ko-kreativen Ort des Dialoges mit dem uns in der Mitte zusammennehmenden „heiligen“ Geist werden, der indirekt über die Kommunikation zwischen den Teilnehmenden zustande kommt – wenn diese bereit sind, sich miteinander im Zustand des Nichtwissens aufzuhalten. Geschichten, die in dieser Haltung im Council erzählt werden, haben das Potential, eine neueste Wirklichkeit zu weben. Council wird zum Webstuhl einer inspirierten neuen gemeinsamen Story.

Council ermöglicht, wie in der U-Theorie von Otto Scharmer (Autor und leitender Dozent am Massachusetts Institute of Technology) beschrieben, dass einer in die Tiefe führenden Nachforschung über die tieferen Ursachen eines Problems, Raum gegeben wird.

Eine solche Nachforschung kann, so Scharmer, über ein Hin-Sehen und Hin-Spüren zum Loslassen führen. Das erfordert Vertrauen in etwas, das übernimmt, wenn wir selbst unseren besten und gutgemeinten Lösungsvorschlag, also unser persönliches Wollen, für einen Moment zurückstellen – so wie ich damals beim Fußball.

In einer präsenten Haltung wird es möglich, die Dinge kommen zu lassen und zu erleben, wie sich die besten Ideen und Lösungen, die zuvor nicht denkbar waren, plötzlich in der Mitte herauskristallisieren. In Scharmers Worten entstammen sie einer Quelle tieferer Inspiration. In Rilkes Worten ist es jener Ball, den uns eine ewige Mitspielerin zuwirft und der eben nicht wieder dem Selbstgeworfnen entspricht. Lösungen, bei deren Entwicklung diese Quelle mit einbezogen ist, sind meist nachhaltiger. Es zeigt sich, dass niemand und nichts so klug ist, wie wir alle zusammen.

Emergenz-Prozesse lassen sich nicht erzwingen. Sie sind sehr empfindlich gegenüber jeder Art von Druck. Wenn sie sich aber entfalten können, entwickeln sie eine große Kraft. Deshalb besitzt Council subversive Sprengkraft. Wo immer es eingeführt wird, untergräbt es überkommene hierarchische Strukturen und die perfiden Wirkmechanismen einer auf Konkurrenz und Angst basierenden Kultur. Council gehört zur Utopie einer postparlamentarischen Gesellschaft, in der nicht mehr Einzelne oder Parteien sich durchsetzen. Der Kreis selbst und seine Mitte werden zu jenem Emergenz einladenden Ganzen, das größer ist als die Summe seiner Teile.

Um einen gemeinsamen Raum zu ermöglichen und zu halten, in dem sich all das, was bisher über den Geist des Councils gesagt wurde, einstellen kann, braucht es die anfangs erwähnten Richt- oder Leitlinien sowie eine gründliche Einführung in den „Way of Council“ durch dafür ausgebildete Facilitator*innen.

Auszug aus dem Buch „Trance und Chance“ von Holger Heiten, bitte nicht unautorisiert weiterverwenden.

 

Erfahre hier noch mehr über Council durch das Interview „Geseko von Lüpke im Gespräch mit Gigi Coyle“

 

Empfehlenswerte Council Veranstaltungen am Eschwege Institut: