Wozu?

Die Welt ist nun mal so wie Du bist!

Bewusst können wir höchstens ein 55 ́tausendstel dessen wahrnehmen, was sich tatsächlich gerade um uns ereignet und halten dies für die Wirklichkeit. Wir lassen diesen winzigen Anteil durch unsere Wahrnehmungsfilter, weil er zu uns passt und er eine Geschichte über unser Sosein und das der Welt bestätigt, die wir einstmals wählten zu glauben. Wir leben in einer Wirklichkeits-Trance, die ein ganzes Universum alternativer und eventuell größerer Wirklichkeit ausschließt. Gäbe es nicht die Chance zweier nennenswerter Auswege aus dieser sich immer von neuem selbst bestätigenden Gedanken- und Wahrnehmungsumlaufbahn, wir blieben für immer darin gefangen.

In diesem Workshop wird es sowohl um die Trance, bzw. die Beschaffenheit unserer Wirklichkeit gehen, als auch um jene beiden Chancen, die Achtsamkeit und Krise heißen. Auch der Mythos unserer Kultur ist lediglich eine Story, die wir wählten zu glauben. Wir alle leben in der Trance einer Konsens-Realität, die sehr reale Konsequenzen für unsere natürlichen Lebensgrundlagen hat. Die weltweite Krise der Menschheit ist eine Chance über den alten Mythos hinauszuwachsen und zu beginnen eine neue Story über uns zu erzählen, in der wir tief verbunden und achtsam, eine erwachsene Liebesbeziehung zur lebendigen Erde pflegen.

(aus dem Buchklappentext des Buches Trance und Chance von Holger Heiten)

 

Wie?

Wir werden uns zunächst mit den Grundlagen der gemeinschaftsbildenden Kommunikationsform Council beschäftigen und erschaffen einen als sicher empfundenen „sacred space“. Während wir das tun, werden wir uns gleichzeitig mit unserer Wahrnehmung und der Art und Weise beschäftigen, wie wir unsere Wirklichkeit selber mit erschaffen, bzw. aus einer umfassenden Wirklichkeit eben nur den Teil heraus wahrnehmen, der unserer „Story“ über sie entspricht. Da wir also über die Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen und dann wählen zu glauben, eine Wirklichkeits-Trance erzeugen, liegt eine mögliche Wirkkraft von Council darin, diese Geschichten umzuschreiben und somit auch eine neue Wirklichkeit einzuladen.

Sobald wir verstanden haben, wie wir unsere persönliche Wirklichkeit (wirken ist ein altes Wort für weben), selber mit weben, lohnt sich der Blick darauf, wie wir dies kollektiv bezüglich unseres kulturellen Mythos tun. Wenn wir eine neue kollektive Story mit weben wollen, brauchen wir die Wertschätzung und die Demut, bzw. innere Größe, um dem Zustand des „Nichtwissens“ Raum zu geben. In diesem präsenten Zustand, können wir, frei von den Konzepten des narrativen Netzwerkes unserer linken Gehirnhälfte und somit alter Stories, empfänglich werden für das wirklich Neue. So wird es möglich, dass ein ewiges „Du“, ein Heiliger Geist, oder wie Otto Scharmer es sagen würde, eine Quelle tieferer Inspiration, die neue Story miterzählt und sie dieses Mal dadurch nachhaltiger wird.

Unsere wichtigste Praxis des Councils und die der kontemplativen Spaziergänge in der Natur, sind in besonderer Weise geeignet, dafür eingesetzt zu werden. Die New Story Weberei erhebt nicht den Anspruch, als Resultat eine New Story abzuliefern. Die kollektive kulturelle Old Story kann auch nur durch eine kollektiv erzählte New Story überwunden, bzw. überwachsen werden. Sie kann von keinem schlauen Menschen und auch keiner schlauen Gruppe von Menschen erschaffen werden. Vielmehr möchte die New Story Weberei zunächst einen fruchtbaren Raum eröffnen, in dem ein sehr klares Bewusstsein darüber wachsen kann, wie wir ohnehin ständig Wirklichkeit mit weben und wie wir es zukünftig bewusster und im Sinne des Großen und Ganzen tun können.

Wenn die nächste New Story Weberei stattfindet, werden wir dies über die Webseite und unserer Newsletter bekannt geben.

Wie weiter?

Die New Story Weberei, soll als Format leicht erlernbar und dann nachgemacht werden können. So soll es möglich sein, dass sich am Ende in jeder Teilnehmer*innen Gruppe einige bereit erklären, dieses Format in ihre Stadt zu bringen, um es dort zu wiederholen. In diesen Nachfolgeworkshops soll es ebenfalls möglich sein, dass sich Teilnehmer*innen bereit erklären den Workshop weiter zu tragen usw. Das Ziel ist also eine Art Schneeball-Effekt, über den sich o.g. Bewusstsein verbreitet und mit der Zeit eine kritische Masse erreicht. Dies könnte unser Beitrag zum Weben der New Story sein, unzählige andere, ähnliche Projekte weltweit tun das Ihre. Welche unterstützenden Strukturen es braucht, bis jemand tatsächlich und wirksam im Stande ist den Workshop weiterzutragen, wird noch zu ermitteln sein.