Die Entbindung vom Norden, Älteste-sein als soziale Haltung
Ein Seminar für Männer und Frauen im Alter von 60+ Jahren. „Sag mir, was willst du anfangen mit Deinem einzigen, wilden und kostbaren Leben?“ Unser Seminar „Die Entbindung vom Norden“ bietet einen Raum, in dem Was sind wir jetzt? Die Antworten auf diese Fragen entwickeln sich erst, Der Mensch „entbindet“ sich – wie im natürlichen Geburtsprozess – selbst. Wir können in diesem Reifungs-Prozess füreinander als Hebamme unterstützend sein. Wir werden Gelegenheit bekommen, in einer speziell auf „Älteste“ zugeschnittenen Weise, kurze Solo-Zeiten zu verbringen. Wer sich danach bereit fühlt, kann den „gelben Stein“ entgegen nehmen – ein Symbol für unsere Rolle als Älteste. Eckpfeiler des Seminars sind: Das im Leben „Gewonnene“ betrachten im Hinblick auf neue Rollen. Hinein spüren in die eigene Geschichte und in das uralte Wissen über Funktionen und Bedeutungen von Ältesten. Dieses, für alle ab 60 Jahren offene Seminar, ist zugleich Wahlpflicht-Fachthemenseminar im Rahmen der Ausbildung in Initiatischer Prozessbegleitung und kann als solches auch nachträglich angerechnet werden.
Wir wollen auf unterschiedlichste Art und Weise erforschen, welche Möglichkeiten uns im Alter offenstehen. Wie ist unsere Haltung als Älteste/Ältester? Wie mag sie sich ändern?
Wir schließen das Seminar mit einem bekräftigenden Ritual ab.
Mary OliverKann diese späte Lebensphase auch etwas Schönes haben?
Öffnen sich auch hier neue Möglichkeiten?
Was „geht“ noch und was kommt Neues dazu?
Wie gestalte ich diesen Weg des „Alt- und Älter-Werdens“?
Welche Vorbilder habe ich für das alt werden? Welche Möglichkeiten habe ich? Was lässt sich gestalten? Gibt es noch wertvolle und wichtige Aufgaben, die immer noch auf mich warten? Menschen ab 60 solche interessanten und wesentlichen Fragen ganz persönlich unter sich erforschen und mögliche Antworten finden können. Dieser Forschungsraum entsteht nach dem uralten Prinzip des „Dialogs“. Seit Urzeiten wird diese Gesprächsform genutzt, um wichtige Lebensfragen zu klären. Wie können wir das, was an lebendigem Schatz in uns ist, so einsetzen, dass wir uns selbst und Andere bereichern?
Unterstützt in diesem Prozess werden wir vom „Lebensrad” mit seinen vier Himmelsrichtungen. „Die Entbindung vom Norden“ ist eine Metapher für eine Zeit, in der Verantwortung und Leistungsdruck, sowohl im Persönlichen als auch in beruflichen Bereichen langsam abgelegt werden können. Das fällt uns oft schwer, waren wir doch aktive, verantwortungsvolle BürgerInnen, geschätzte MitarbeiterInnen und Eltern.
wenn wir den Mut haben, uns von unseren vorherigen Selbstdefinitionen zu trennen. Solche Trennungen sind eine Art der Entbindung. Was uns Halt und Bedeutung gegeben hat, hat uns auch gebunden.
Sicher ist: Wenn ich mich traue, das loszulassen, was nicht mehr trägt, können sich völlig neue Perspektiven für das Leben öffnen.